5 Tipps

Erwartungen loslassen für mehr Gelassenheit

erwartungen loslassen

2016: Mein Freund und ich planen einen Urlaub in Griechenland. Schon Monate vorher schaue ich mir hunderte Fotos auf Instagram an, wie berühmte Influencerinnen perfekt gestyled auf der fotogenen Insel Santorini posen, auf den blauen Kuppeldächern stehen, das Meer im Hintergrund. WOW. Das möchte ich auch.

Also – wir müssen nach Santorini! Weil es da schön ist klar, aber auch, weil ich solche Fotos haben will. Ich bestelle mir vorher super viele extra neue, hübsche Klamotten, die vom Stil und den Farben zu der Kulisse passen könnten. Die Influencer Fotos dienen mir als Inspiration.

Der große Tag kommt, wir reisen nach Santorini und ich kann es kaum erwarten. Ich habe GANZ genau im Kopf, wie es ablaufen soll. Was wir unternehmen, was wir sehen und natürlich wo ich welche Fotos machen werde.

Ich sehe es schon vor Augen, wie ich auch so tolle Fotos habe und auch auf Instagram posten kann. Dann werde ich mich bestimmt so glücklich, zufrieden und so besonders fühlen, wie die Influencer Mädels auf den Fotos wirken – so muss es ja eigentlich sein, oder?

Wir schlafen natürlich nicht in so einem Luxus Hotel mit Infinity Pool direkt in der Innenstadt, sondern in einem günstigeren Air BnB etwas außerhalb. Schon denke ich, wie viel toller es sich wohl anfühlen muss, in solchen Hotels zu übernachten. Echt schade.

Wie wunderschön, gemütlich und mediterran die Aussicht von unserem Apartment ist, fällt mir gar nicht richtig auf.

Dann kommt der Tag, wir fahren in die Stadt Oia auf Santorini, wo all diese tolle Fotos entstehen, mein perfekt zusammen gestelltes Outfit sitzt und der Handy Akku ist voll aufgeladen. Zugegeben, die Stadt und die Aussicht ist ein absoluter Traum, noch schöner als auf alles Fotos.

Aber es ist sehr voll und extrem heiß. 40 grad, nirgends Schatten und es ist sehr voll, so sah das auf den Bildern irgendwie nicht aus. Überall sind Menschen, viele machen auch Fotos und ich werde langsam nervös, nicht der perfekten Spot zu finden.

Schon macht sich etwas schlechte Stimmung breit. Ich klettere auf irgendwelche Dächer, möchte hier und dort, und da vielleicht noch ein Foto machen. Ich schaue meine Handy Galerie durch und ja die sind okay, aber auch nicht so pompös, wie ich es mir vorgestellt hatte. Hätte ich irgendwie besser posen sollen, ein besseres Outfit kaufen oder einen besseren Platz finden sollen? Hätte ich irgendwie besser sein müssen?

Naja gut, das ist alles was heute gehen wird. Ich bin schon etwas enttäuscht und habe das Gefühl ich bin eben einfach nicht so besonders, wie die anderen, die auf den Fotos. Schade.

Erwartungen sind geplante Enttäuschungen

Früher hatte ich immer extrem genaue Vorstellungen und Erwartungen, vor allem bei Reisen, Events oder meinem Geburtstag. Alles sollte perfekt sein, ganz genau wie in meinem Kopf ablaufen und zu 99% der Zeit wurde ich enttäuscht.

Je genauer meine Vorstellungen im vorhinein waren, desto tiefer ist meine Stimmung gesunken. Denn das Leben ist nicht immer perfekt. Vor allem hält es sich nicht an unsere im Kopf erfundenen Pläne. Dass das nicht weiter schlimm ist und, dass Dinge anders, aber trotzdem schön laufen kommen, habe ich lange nicht verstanden.

Ich hab mich mit anderen verglichen und dachte nur bei mir läuft nichts perfekt.

Wenn du zu also zu hohe Erwartungen an das Leben, dich selbst oder andere Menschen stellst, wirst du ziemlich wahrscheinlich enttäuscht werden. Du machst dich quasi von vorne rein selbst unglücklich.

Denn du entscheidest selbst, mit welcher inneren Einstellung du an Dinge heran gehst. Ob du offen oder verbissen bist, flexibel oder eingeschnappt.

Erwartungen loszulassen wird dich so viel glücklicher, entspannter und zufriedener machen. Du wirst neues lernen und erkennen, dass das Leben meist noch viel Besseres für dich zu bieten hast, als du dir hättest vorstellen können.

Hier folgen einige wirkungsvolle Tipps für dich, wie du es endlich schaffst, deine Erwartungen loszulassen.

5 Tipps, um deine Erwartungen loszulassen

1. Plane nicht zu viel

Ich liebe es eigentlich zu planen. Reisen, Veranstaltungen, Ausflüge. Wenn ich in ein neues Restaurant gehe, schaue ich mir oft schon online die Speisekarte an, um dann genau zu wissen was ich bestellen werde, wenn wir dort sind.

Rate mal was passiert, wenn sie das Gericht dann an dem Abend plötzlich nicht mehr haben. Die Stimmung sinkt in den Keller. Ob das bescheuert ist? JA!

Klar hilft uns Planung oft weiter, aber sei auch offen für neues. Grade bei Dingen, die Freude machen sollen und wo es um Genuss geht, kannst du das Steuer auch mal abgeben und die Dinge auf dich zu kommen lassen.

Du wirst überrascht sein, wie viel gelassener dich das mit der Zeit macht, wenn du erlebst, dass du auch ohne viel Planung Spaß haben kannst. Vielleicht entdeckst du ja die leckerste Speise auf dem Tagesmenü?

 

2. Lass Menschen so sein, wie sie sind

Hohe Erwartungen beziehen sich auch sehr oft auf die Menschen um uns herum. Ob es dein Partner ist, der nicht so romantisch und leidenschaftlich ist, wie die in den Filmen oder deine Eltern, die nicht so mit dir umgehen, wie die Eltern deiner besten Freundin.

Am Ende sind es wieder mehr deine eigenen Erwartungen, als die anderen Personen, die dir schlechte Laune machen. Ich weiß, es kann sehr schmerzvoll sein, sich das einzugestehen. Aber versuch mal, die Menschen um dich herum einfach so zu lassen, wie sie sind.

Damit gibst du dir nämlich Raum, ohne Vergleiche und genaue Vorstellungen, das Gute an ihnen zu sehen.

Vielleicht ist dein Partner ja total loyal und immer für dich da, dir fällt es nur nicht auf, weil du immer die Erwartung hast, er müsste dir jede Woche Blumen schenken. Richte deinen Fokus und deine Energie nicht so sehr darauf, was alles nicht so ist, wie du es dir vorstellst, sondern lass los und sei offener.

Andere Menschen sind nicht dazu da, um deine Erwartungen zu erfüllen und dich glücklich zu machen, das ist dein eigener Job.

Hier findest du einen ganzen Blogartikel darüber deine eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und zu kommunizieren.

 

3. Ändere deine innere Einstellung

Statt verbissen und mit striktem Plan in Situationen zu gehen, versuche einmal deine innere Einstellung schon im Vorhinein zu ändern.

Sage dir selbst immer wieder:

 „Egal wie es wird, es wird wunderschön. Egal was passiert, ich werde das Beste daraus machen und Freude empfinden.“

Das ist so kraftvoll! Grade vor Reisen mache ich das gerne, dass ich mich frei von jeglichen Erwartungen bin und offen für all die neuen Erlebnisse, die auf mich zu kommen.

Diese Einstellung lässt dich auch viel entspannter mit Herausforderungen umgehen. Denn auch ein Regentag, Stromausfall oder ein platter Reifen müssen nicht gleich bedeutet, dass du nicht das Beste aus der Sache machen kannst. Innerer Frieden beginnt immer in dir.

 

4. Lass dem Leben Raum

Durch deine strikten Erwartungen, verpasst du wahrscheinlich so einiges schönes im Leben. Wie in meinem Beispiel auf Santorini, ist mir fast entgangen, was für ein unglaublicher Tag das war, was für eine unglaubliche Chance.

Wenn du nur an dieser genauen Variante im Kopf festhältst und nur glücklich bist, wenn genau das eintritt, dann verspielst du dir selbst die Chancen auf wunderbare Erfahrungen. Das kannst du auf alles Anwenden.

Wenn es an deinem Geburtstag regnet, dann tanz mit deinen Gästen durch die Pfützen, statt enttäuscht zu sein. Wirf deine harmonische Beziehung nicht weg, nur weil dein Partner keine Blumen kauft. Enttäusche dich selbst, in dem Sinne, dass du dich nicht länger selbst täuschst. Mach die Augen auf – das Leben ist wundervoll!

 

5. Widerstand loslassen

Ich weiß, es ist manchmal schwer, den inneren Widerstand loszulassen.

Vielleicht denkst du jetzt:

„ABER….“

„NEIN, ich will…“

Und ich möchte dich da gleich mal unterbrechen. Lass los. Indem du inneren Widerstand leistest, hältst du genau die Dinge in deinem Leben, die du nicht möchtest. Da wo du deinen Fokus hinlegst, geht deine Energie rein.

Also atme tief durch, schreib alles auf was dich stört und dann verbrenne das Papier.
Mach eine Meditation und lass deinen inneren Kritiker und dein Ego ganz still werden.
Kultiviere Gelassenheit in dir.

Das ist definitiv ein Prozess. Doch wenn du dir Veränderung wünschst, und zwar in deiner inneren Welt und nicht bei anderen, dann musst du selbst etwas verändern. Solange du dein Glück und deine Zufriedenheit von äußeren Geschehnissen abhängig machst und erwartest, dass immer alles genauso läuft, wie du es möchtest, wirst du leider immer unzufrieden bleiben.

Die Entscheidung liegt bei dir.

Ich hoffe sehr, dass dir der Blogartikel und die Impulse helfen werden, deine Erwartungen nach und nach loszulassen und damit zu mehr Gelassenheit und innerem Frieden zu finden. Teile gerne deine Erfahrungen mit dem Thema mit mir und schreib mir dazu entweder hier einen Kommentar oder melde dich bei Instagram oder Facebook bei mir. Ich freue mich sehr von dir zu hören.

Deine Caro

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